Manuskript für einen Diavortrag
1. Anschauung ist alles, daher voraus einige Dias der neuesten Periode meiner Kunst. Trotzdem der seltene Fall, daß der Maler spricht. Voraus auch die Konstellation des Malers: Bewußtheit und Primitivität. Künstlertypen: bewußt – unbewußt – numinös.
2. Diese Bilder: farbige Arabeske, Rhythmus, Hiatus, Form gleich Farbe, Farbe gleich Form, keine Austauschmöglichkeit. Fläche: positiv gleich negativ.
3. Wirklichkeit ist Realisation der Mittel. Mittel sind nicht materiell. Kein System, da verbindliche Bezogenheiten der Farben nicht möglich.
4. Alogisch, akausal, aperspektivisch.
5. Angedeutet in einem frühen Bild 1925 (Farbarabeske).
6. Verbindung zur Physik gibt es nicht, doch treten parallele Erscheinungen auf – nicht die Frage der Strukturen, sondern die Frage nach dem ›Grund‹.
7. ›Grund‹ – Plato bis Einstein. Materie und Antimaterie als Symmetrie. Heute? Raum – Dimensionen – Natur – Zeitalter der Wissenschaft.
8. Cézannes Erbe nicht mehr gültig.
9. Entstehung eines Kunstwerks: Manipulation – Intelligenz und Intellektualität – Intuition.
10. Entwicklung meiner Kunst: Sprünge.
a) fugale Bewegung der Farbe (Lofoten)
b) zurückgezogen auf farbige Traumwelt (Hekate)
c) Scheibenbilder – ein artistisches System
d) Abbruch der logischen Setzung
11. Malerei, Malerei – 11. August 66
Pop – Op – abstrakter Impressionismus.
Nachpositivismus
Wo steht meine Kunst?
Künstler nicht Heros, nicht Titan
Abkehr von Idealismus, Pathos, Romantik, Positivismus
Hinkehr zur Verwirklichung des Geistes als Malerei – damit Verwirklichung des
Menschen, seine Realität.