Aus einem Brief an Erich Meyer
[…] die Arbeit hat sich eine neue Stufe erobert, eine sehr riskante, indem die Mittel reduziert wurden, Formmittel früherer Phasen (Lofoten, Hekate) eingesetzt wurden zu den Scheiben und die Bilder sind faszinierender und hauchen den Atem des Menschen aus. Sie haben den Ruch von Menschen ohne jede gegenständliche Assoziation. Nicht, weil sie vom Menschen gemacht, erfunden sind, sondern merkwürdig anders von sich aus und durch Setzen von Formen, die logisch nicht dazu gehören können. […] Die Erfindung der Scheiben ohne Hinwendung zum Kosmos, das war die Erfindung einer neuen Möglichkeit zu malen. Ich habe diese Erfindung nach allen Seiten hin durchgeprobt – bis zum Exzeß und jetzt – vorerst einmal – ist es, als würde ich die ›Zitrone‹ auspressen. Es kommen Zitronenformen vor, die Assoziation ›auspressen‹ aber kam eben beim Schreiben, und Zitronen sind’s natürlich auch nicht. Die Bemühungen, in irgendeiner äußeren Restauration zur Natur zurückzukehren, nenne ich »Endmoräne der Renaissance«. Von der westdeutschen Restauration schweige ich lieber.5.6.1965
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