Aufzeichnung vom 18.7.1963
Wann also leben wir?
Im technischen Zeitalter, wie es die deutschen Zeitungen verkünden? Im neotechnischen Zeitalter, wie es die amerikanischen Zeitungen verkünden? Oder zeigt das Ende des Manierismus, daß wir beginnen, im universalen Zeitalter zu leben?
Wer wir?
Die alte Jammertrage des halben, westlichen Deutschland, das keine andere Blickrichtung als nach Westen kennt. Wer wir?
Wir, die in 20-30 Jahren die Kulturhöhe eines Kaffeestaates erreicht haben werden!
Man stelle sich vor, daß alle Westdeutschen, soweit sie nicht mit Essen und Trinken und Geld beschäftigt sind (das wären also etwa 100), daß diese 100 eine kurze Weltreise machen dürften, wobei man ihnen die Menschen von heute zeigte. Und ob dann sich was änderte bei uns?
Gesicht verloren ist Leben als Existenz ohne Lebendigkeit.
Eine Vernichtungsfalle und jeder kann seinen Tod im Spiegel sehen, im goldenen Spiegel.
Es geht weiter – ohne Schrebergärten.