4.10.1961

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Aufzeichnung vom 4.10.1961

Die gegenwärtige Konstellation des Geistes, das heißt die gegenwärtige Vorstellung vom Menschen, definiert die Existenzphilosophie unserer Zeit als die Vorstellung vom Menschen als einen, der in der Welt der Kybernetik, der Welt des von der technischen Welt gesteuerten Menschen, nur als Reflexion des Menschen vorhanden ist. Während die Zeit im weitesten Ausmaß diesen Zustand in der Kunst illustriert findet, gibt es jene andere Möglichkeit, in der der Künstler – bewußt seiner Zugehörigkeit in die Zeit – an den der Kybernetik, der Welt des gesteuerten Menschen, fernsten Punkt geht, um dort – – oder anders gesagt, sich entfernt, um den bildnerisch-geistigen Reflex einer Spur der Ursprünglichkeit, einer Spur des ursprünglichen Menschen im Leeren zu finden. Das Leere füllt sich ihm in einem ernsten Spiel, einem schicksalhaften, mit Farben und Formen – im fernen Anblick eigener Methode – und er erhofft die Verdichtung im Schicksalhaften.

Diese Bilder sind geheimnisvoll …

Über den Autor

von E.W.Nay