Aus einem Brief an Ruth Arndt
[…] Nie war ein Künstler etwas anderes als ein Mensch mit einer zerbrochenen Seele. Mir bleibt nichts anderes übrig; als diese furchtbare Tatsache, auf der allein Kunst zu entstehen pflegt, endlich und endgültig anzuerkennen. Das ist die Gefährdung, die allein Rettung in den Bildern finden kann, diesen Bildern, die das Leben verlassend, über einen dunklen Schacht springend, als selbsttätig geschaffene Tatsachen wieder Leben erzeugen müssen – aus sich selbst […].Hier geschieht eine echte Tragik, eine moderne Tragik insofern, als der heutige Mensch um sich weiß. Darum auch leide ich nun Qualen, die nicht zu beschreiben sind. Es sind nicht die Qualen des an sich Schwachen, das sind Qualen der Natur schlechthin, des Menschen. Ich habe dies alles gefühlt und habe gütig handeln wollen. Aber der dunkle Schacht war nicht zu überspringen. […] Furchtbar ist es, Künstler zu sein, und es gibt nur einen einzigen Trost, daß eben ausgeformte lebendige Bilder entstehen und entstehen mögen. […]
Ich erlebe die tiefsten Erschütterungen meines Lebens, das können Sie mir glauben. Und es schaudert mir vor der Zukunft, der ich nicht entgehen kann. Mögen nur weiterhin Bilder entstehen, das ist alles, wozu ich auf der Welt bin. […]