Aus einem Brief an Werner Haftmann, Paris, 5.5.1958
[…] Vor 14 Tagen hatte ich in Köln noch ein großes Bild abgeschlossen, das ich nach München zur Ausstellung in der Großen Münchner schickte […] Offensichtlich gehört es zu meinen besten Bildern, heißt deshalb etwas umfassend und summarisch ›Symphonie‹ und weist bereits jenen Schritt auf, den schon mehrere Bilder der letzten vergangenen 12 Monate zeigten, die aus dem Rhythmischen und Zahlhaften heraus entwickelte spirituelle Malerei, eine, wie mir scheint, wirklich nun gelungene neue geistige Malerei! – Ich glaube nicht, daß der Kreis meiner Kunst im Kosmisch-Orphisch-Poetischen abgeschlossen ist, eher bin ich immer wieder dahinein getaucht, um das Universale zu verwirklichen und schließlich das alles abzustreifen, um das Geistige zu gewinnen. Diesen Prozeß konnte man niemals bewußt fördern und lenken. Das hätte nur zu intellektuellen Ergebnissen geführt […]5.5.1958
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