Aus einem Brief an Bernhard Sprengel
[…] Ich weiß nicht, ob Sie mein kleines, im Prestel Verlag herausgekommenes Büchlein ›Vom Gestaltwert der Farbe‹ gelesen haben. Ich übersende es Ihnen als Neujahrsgruß. Es ist eine ›Lehre vom Tonsatz‹ für die Malerei. Der Stil ist aphoristisch, überverkürzt. Ich wollte damit die Deskription, die Beschreibung und Darstellung, wie man sie landläufig betreiben kann, um etwas zu erklären, vermeiden. Erstens um den Leser im Gebiet des Bildnerischen zu halten, zweitens, weil die Methode, die eine neue ist, eine wirklich neue, vielleicht überhaupt ausführlicher nicht zu behandeln ist, und drittens, um den Kreis derjenigen, die sie verstehen sollen, eng zu halten. Es scheint übrigens erreicht zu sein, daß es sich in diesem Büchlein außerdem um Grundformeln handelt, die für jede Kunst unserer Zeit gelten könnten, so daß eben nicht etwa an eine Verschränkung von Malerei und Musik zu denken ist. – […]22.12.1955
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