Aus einem Brief an Erich Meyer, Hofheim am Taunus 28.12.1945
[…] Meine Bilder sind stark farbig und vielfarbig und sehr malerisch – frei gemalt. Ich bin gerade dabei, wieder einen Sprung vorwärts zu tun. Farbige Dynamik, Flächenrhythmus, Ornament und Relief, das waren bisher meine Mittel um den Raum der Malerei zu gestalten. Dafür habe ich äußerst vorsichtig bisher davon abgesehen – wie es auch dem Geiste meiner Kunst [entspricht], die das magisch-zaubrische jetzt stärker betont als bisher, – Raumtiefen mit diesen Mitteln darzustellen. Das muß jetzt geschehen. Die Malerei ist nun mal das herrlichste geistige Abenteuer, das ich mir denken kann. Immer wieder zieht man aus, orientiert sich nach den Sternen und weiß nicht, wo man hingeht, nur nachtwandlerisch die Richtung. […] Die Malerei darf jedenfalls nicht stille stehen. Auch sind wir Künstler gerade jetzt diejenigen, die der Umwelt Lebenskraft zu vermitteln vermögen und darüber hinaus, indem wir das Geistige realisieren, der tiefen Ziellosigkeit der Zeit steuern. […]28.12.1945
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