Aufzeichnung vom 24.1.1964
Die Welt will dasjenige als Kunst ansehen, wovon man annehmen kann, daß es die Frage »Wer sind wir heute?« beantwortet.
Meine Kunst beantwortet diese Frage anders als die andere, zeitgenössische, die sagt, der Mensch sei herausgeworfen ins Nichts, habe alles, was er besessen habe, Humanität, rechtliches Leben, Religion, verloren, habe den Idealismus verloren, habe jede Möglichkeit verloren, sich anders als nur existent, nicht einmal also seiend, zu verstehen. Die jetzige Haltung käme also aus dem Verlust, gewonnen sei eine ego-Freiheit, die sich immer wieder in Frage stellt. Daher kämen die Leiden unserer Zeit. [...]